Liebe Freunde!
Ich war 30 Jahre Religionsprofessor in Weinzierl, Wieselburg. Der Herr Moderator war mein Schüler und den Herrn Landesrat Pernkopf habe ich auch noch als Lehrer beurteilen dürfen.
Sg. Frau Landesrätin! Lieber Winterpräsident! (als Kurzfassung von Ihren Anreden und Titeln!)
Liebe Agnes, Liebe Christl, Lieber Gustl
Lieber Ulli!
So, das ist/war die Überschrift!
Ich soll DANK sagen. Ja, das ist für einen Priester durchaus nahe liegend: Im Griechischen, einer heute etwas zwiespältig aufgenommenen Ausdrucksweise, heißt eucharistia ist die Messfeier und bedeutet im heutigen griechisch DANKE= efcharisto
Im DANK nimmt der Mensch Stellung zu all dem, was er tut und lässt.
Der DANK ist der Deckel zu einem Reindl, in dem der Eintopf unseres Lebens köchelt.
Wir DANKen nicht bei der Ernte, sondern durch DANK wird das Getane zur Ernte. DANK ist unsere Unterschrift unter die Taten und adelt den Menschen.
Vor 40 Jahren ging es hier los- das war die Zeit wo wir an unser Auto ein Tagespickerl kleben mussten, um anzuzeigen: an dem Tag wird nicht gefahren.
Kurz zuvor hat Herr Marschall senior mit seiner Gattin in der Schweiz und in Gastein zum ersten Mal Skilanglaufen gesehen und sich als echter Waldviertler gedacht: das können wir auch. Gott sei DANK war er nicht in einem arabischen Land und sah einen Palmenhain! Dann müssten wir Kokosnüsse oder Datteln nachher ernten und DANKE sagen.
Ich war damals 36 Jahre alt und erfuhr zufällig, dass es hier mit LL los ging. Ein Jahr später gewann ich den ersten Lauf am Blassenstein bei Scheibbs. Der Kurier berichtete unter der Überschrift: „Hochwürden war der schnellste“. Wahrscheinlich habe ich das Laufen hier gelernt, als mir in der ersten Saison in Gutenbrunn ein Wildschwein nachlief und ich erhöhte Schlag- und Stockzahl fuhr.
Frau Marschall führte ihr legendäres Buch: ganz ehrlich sagten wir am Ende das Tages unser geleisteten km ihr an.
DANK an alle, die den Waldviertel-Marathon organisiert haben.
DANK an alle, die neue Loipen erlaubten und ausbauten und spurten und pflegten.
DANK an jene, die nach 1954 keine Waldeisenbahn mehr bauten sondern die alten Bahndämme so beließen, wie sie waren. Dadurch konnte das einzigartige Loipennetz entwickelt werden. Da konnten auch Drahtseile, die mir fast das Bein abschnitten, nichts gegen den Genuss des Laufens ausrichten und die Phlegmone, die ich mir einhandelte, ist schon längst verheilt.
DANK an dein Knusperhäuschen lieber Gustl,
DANK an das erste Loipengerät, an dem ich beweisen konnte, dass auch moderne Theologen Wunder wirken können!!
Das soll Ihnen, werte Festgäste, ein Witz erläutern: am Dom- platz in St. Pölten steht ein junger Mann und will vergeblich sein Moped starten; er flucht aus allen Rohren. Bischof Krenn kommt vorbei und sagt: Nicht fluchen, probier es doch mit einem Stoßgebet. Der Bub denkt sich: is a scho wurscht und spricht: „Lieber Gott, lass das Werkel anspringen“. Das Moped startet. Und Krenn wundert sich: „Kruzifix, des hätt i ma net denkt“.
DANK an die Betreiber des jetzigen Loipengerätes, die uns damit so herrliche Möglichkeiten eröffnen.
DANK auch an die damalige Feier, wo mein Segen dem Wind anvertraut wurde, weil das Mikrofonkabel zu kurz war.
DANK an jene Jahre in denen wir schon vor Leopoldi laufen konnten, weil der Schnee so früh einsetzte. DANKe, dass wir manchmal bis in den März laufen konnten.
DANK an die Stufenski und später Schuppenski, die uns von dem unkontrollierbaren TOKO gelb befreiten, bitte mit etwas Klister im Stieg.
DANK an alle, die das nötige Geld in Brüssel oder St. Pölten loseisten, um Loipen zu erweitern oder neu anzulegen.
DANK an den finnischen Schulverein in Wien, der seine Rennen hier durchführte,
DANK auch an das Personal der Botschaft der ehemaligen DDR, die uns Gutenbrunner im Diplomatenmilieu in Wien bekannt machten.
DANKe an all die Spurer und Spender, und an die Leute mit der klugen Idee, Schnee auf Vorrat anzulegen und mit dem „MISTSTRARA“ auf der warmup-runde zu verteilen.
DANK an all die, die beim Hanselteich die Tickets lösen und sich nicht bei 3-König-Wegscheid in die Loipen hineinschwin-deln.
DANK an alle Ullrichschläger, die in ihrer unguten Kurve am Ortsausgang anschieben.
DANK an alle, die ihre Startkabeln mit haben und Starthilfe leisten, wenn ein Auto im kalten Gutenbrunn nicht anspringt.
DANKe an jene, die einem Wiener einmal sagten, er solle doch bei seinem R6 die Ketten vorne anlegen: ist besser so und DAS hilft wirklich!!
Und DANK an jene die mir sagten, ich solle doch mit Winterreifen kommen, das ist einfacher und billiger und ich muss nicht über Martinsberg fahren.
DANKe an Christl für ihren Kampf um die Loipen und den Wintersport in Gutenbrunn.
Ich DANKe euch, ich DANKe uns.
Und für Christl habe ich eine Flasche und - 3 Ziffern:
76 Jahre bin ich alt.
40 ist auch klar.
Aber was ist 49?
Ich habe vor 49 Jahren in Seefeld bei den Vorolympischen Spielen zum ersten mal LL gesehen.
Hinter dem Haus eines Freundes von mir, der später Chef der Brennerautobahn war (ein Herr Hager aus Melk) ging eine Loipe. Der nordkoreanische Trainer stand dort und puschte seine Leute.
Er war nach dem Koreakrieg in USA-Kriegsgefangenschaft und wir kamen ins Gespräch. Mein Freund Hager und ich organi-sierten für ihn und seine LL eine Schlittenpartie in die Leutasch zur Hirschfütterung. Die Nordkoreaner waren hin und weg. Und zum DANK zeigte er mir das LL und was damals sehr wichtig war: das Wachseln.
Ich bin katholischer Priester und ich schließe mit dem DANK an Gott: ich DANKe, dass es uns gut geht, und zwar so gut geht, dass unsere schönste Nebensache der Welt, der LL-Sport hier zuhause sein kann und wir ihn ausüben können..
Mit dieser Tafel wollen wir einfach VERGELTS GOTT sagen. Und die LL nach uns erinnern, dass wir DANKE sagten
Und durch unser gemeinsames Gebet wollen wir aus einem Stück Blech eine fromme Erinnerung an diesen Tag machen, der auch an alle jene erinnert, die nicht mehr unter uns sind, aber weil wir an sie denken, sie da sicher irgendwo herum sind.
Großer Gott, gib diesem Stück Blech die Kraft, unseren DANK der Nachwelt zu erhalten und zu zeigen: wir hier bei der Feier zum 40er der Loipen in Gutenbrunn, hätten gerne, dass unsere Stimmung hier und heute auf unsere Nachwelt übergehen möge, damit die Freude an diesem Sport bleibt, auch wenn wir ihn nicht mehr „derschnaufen“
AMEN