in den Vollmondnächten Jänner, Februar und März konnte unsere Obfrau Christl Marschall die Winterwanderer vor den Marschall Stuben begrüßen und mit Ratschen, Hupen und Geläute ging es ab,in das benachbarte Poggschlager, Edlesberger Kühlhaus und zum Hanslteich. Ein herrliches Bild bot sich unseren Nachtwanderen mit den vielen Fakeln am Hanslteich.
Eine Zwischenlabung mit Christl und Heidi konnten wir natürlich nicht ablehnen.
Christl Marschall erwartete uns schon am Hanslteich bei den Hütten mit warmen Leberkäse, Bier und warmen Getränken. Am Bild bei den Fee’n sah plötzlich Gustl Marschall sen. die kleinen Beobachter (Teuferln), wobei Ihm einfiel, das er ja wegen dieser Gestalten, als Baby nicht einschlafen konnte, und oft sehr lange weinen musste, da es ja noch keine Babyhorcher gegeben hatte. Alle hörten sehr interessiert und spannend der Erzählung von Andreas Frey (Wirt vom Goldenen Löwen in Maria Taferl) folgende Sage zu:
Der Jäger und die Nixe
Die Nixen gehören nach Anschauung der alten Germanen zu den dämonischen Wesen, den Wassergeistern, die versuchten die Menschen anzulocken. (Vernaleken)
So erging es auch einem Jäger aus dem Weinsberger Wald, der sich unsterblich in eine Nixe verliebte. Immer wieder zog es ihn zu dem Teich, wo die Schöne sehnsüchtig auf ihn wartete. Ihr goldblondes Haar und ihre tiefgrünen Augen betörten ihn so sehr, dass er ohne sie nicht mehr sein konnte. Sie versprach ihm auch seine Frau zu werden, aber er dürfe sie niemals fragen, wenn sie nachts manchmal fortging, wohin ihr Weg sie auch führte. Der Jäger versicherte ihr, sich an diese Abmachung zu halten, wenn er sie nur erringen konnte. Viele Jahre waren sie glücklich, besonders als ihnen eine schöne Tochter geschenkt wurde.
Doch eines Tages wurde die Frau traurig und immer trauriger. Immer öfter schlich sie in der Nacht davon, sodaß der Jäger sich nicht mehr beherrschen konnte und doch fragte, wohin sie gehe. Sie antwortete ihm: „Ich habe sehr Sehnsucht nach meinen Schwestern, den anderen Nixen, ich muß sie sehen. Ich muß dich aber bitten, mir nicht zu folgen. Der König der Wassergeister erlaubt nicht, dass uns ein menschliches Auge sieht, nur unter dieser Bedingung durfte ich deine Frau werden.“
Aber Eifersucht peinigte den Jäger, er glaubte seiner Frau einfach nicht. Eines Nachts schlich er ihr dann doch nach und versteckte sich im Gebüsch, nahe dem Teich.
Was er da zu sehen bekam bezauberte ihn vollends. Dem Teich entstiegen die wunderschönsten Nixen, in schillernde Kleider gehüllt. Das Mondlicht spiegelte sich in dem goldenen Haar. Es war ein Glitzern und Gleißen, wie er es noch nie gesehen hatte. Sie tanzten zu einer Musik, die wie Glasglocken klang, und sie umringten freudig ihre Schwester. Immer wieder versuchten sie, sie in den Teich zu locken.
Furchtbare Angst ergriff den Jäger. Er vergaß jegliche Vorsicht und stürzte verzweifelt zu seiner Frau. Mit einem eigenartigen Klagelaut schwebten alle Nixen in den Teich und nahmen die Frau des Jägers mit.
Über dem Teich hielt sie sich noch eine Weile. Mit tieftraurigem Blick sah sie in sein vom Unglück gezeichnetes Gesicht und der Wind trug die Worte zu ihm herüber: „Der König wird nie verzeihen, dass du mir misstraut hast. Jetzt muß ich in das Wasserreich zurück und sehe dich nie wieder, nie wieder, nie wieder.“
Mit einem Seufzer, den er nie in seinem Leben würde vergessen können, versank sie in den Fluten. Traurig lebte er mit seiner Tochter fortan allein. Manchmal glaubte er nachts ein Geräusch um das Haus zu hören, es klang wie das leise Rauschen von Wellen. In solchen Nächten träumte seine Tochter, ihre Mutter hätte sie in den Armen gehalten und geküsst – es war eine schöne Erinnerung.
Letzt endlich gingen alle wieder frohen Gemütes wieder nach Hause, und freuten sich über die gelungenen Vollmond Nächte.
Danke an Alle für’s Mitmachen
Organisation Dorfgemeinschaft Poggschlag
Organisation Dorfgemeinschaft Edlesberg
Fleischerei Fürst für den Leberkäse
Marschall Stuben für Getränke und Brot